1.1.2 Wie reinige und schmiere ich eine Kette?

Die folgenden Anmerkungen beziehen sich auf offene Kettenschaltungsketten; eine breite Kette mit Halb- oder Vollkettenkasten an einer Nabenschaltung braucht nahezu keine Pflege.

Vorbeugende Pflege der Kette erleichtert das Fahren und verhindert frühzeitigen Verschleiß der Kette. Nicht der äußere Rost ist das Problem, sondern der die Kette längende Abrieb an den Gelenken.

Entgegen einen populären Aberglauben verkürzt heftiges Schmieren das Leben einer Kette, weil es für einen Transport von quarzhaltigem Feinstaub an die Stellen sorgt, wo der Schmirgel materialabtragend wirkt.

Also: äußeren Dreck entfernen und nur gerade so viel schmieren, daß die Kette nicht festgeht.

Da gelängte Ketten das hintere Ritzelpaket zerstören, ist es wichtig, die Kette zu tauschen, bevor sie zu sehr gelängt ist. Eine Verlängerung um etwa ein halbes Kettenglied (1/2 %) gilt als Verschleissgrenze.

Zu messen ist das am Rad am einfachsten mit einem Zentimetermaß (Zollstock wäre noch einfacher, da die Kette Zollmaße hat). Ich persönlich nehme die Kette lieber gleich runter, wenn ich schon mal dran bin, und lege eine neue neben die alte. Da sieht man das auf einen Blick, ohne messen zu müssen. Ist die alte Kette noch ok, wird sie gereinigt und aufbewahrt, die neue kommt auf jeden Fall drauf.

Manchmal ist es sinnvoll, gelängte gesäuberte Ketten aufzubewahren, etwa um ein mit der Kette zusammen verschlissenes Ritzelpaket noch weiter verwenden zu können. Für Wenigfahrer lohnt das aber nicht, bei denen ist es einfacher, ggfs. beides zu tauschen.

Als Schmiermittel eigenet sich normales Motorenöl. Spezialöle müssen nicht sein, sie nützen meist nur dem Hersteller und Verkäufer.

http://0x1a.de/rec/fahrrad/faq/technik/kettenpflege/reinigung/index.html
Wolfgang Strobl Email: drffaq@mystrobl.de
2.0 2000-11-02


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